Im Gegensatz zu Borromini machte sich Bernini in Rom auch als Bildhauer erfolgreich einen Namen. Neben seinen Skulpturen in der Galleria Borghese und in St. Peter und den vielen Figuren, die heute die Brunnen Roms schmücken, ist die Heilige Teresa, die Bernini in der Kirche S. Maria della Vittoria im Zustand der Ekstase darstellte, zu den bedeutendsten und erstaunlichsten bildhauerischen Arbeiten des Künstlers zu zählen. Die Vorliebe Berninis für das Szenographische lässt sich von seinen Skulpturen auch auf seine architektonischen Arbeiten übertragen. In dieser Hinsicht unterscheiden sich seine Werke grundlegend von denen Borrominis, der der reich geschmückten Szenographie die Konzentration auf die Schlichtheit und die Form vorzog. Seine Werke verzichten auf jegliches überflüssiges Beiwerk, das dem Verständnis der Form im Wege stand. Genialistische Beispiele liefern in dieser Hinsicht die Kirchen S. Ivo alla Sapienza und S. Carlo alle Quattro Fontane. Fast als ob sich beide Künstler ein weiteres Mal miteinander messen sollten, liegt von der letzten Kirchen nur wenige Meter entfernt die von Bernini entworfene Kirche S. Andrea al Quirinale. Zu den vielen Orten, an denen Bernini und Borromini, wenn auch nicht immer gleichzeitig, zusammenarbeiteten, gehören der Palazzo Barberini, die Kirche S. Andrea della Fratte und der Palazzo Propaganda Fide, der sich direkt gegenüber von Berninis Wohnung befand. Zum Abschluss spazieren wir an Berninis Frühwerk, der „Barcaccia“ vorbei, zum ehemaligen Stadttor auf der Piazza del Popolo, das der Künstler zum Einzug der Königin Christina von Schweden im Jahr 1655 im Auftrag Alexander VII. neu gestaltete.