Wie auch die Ordensbrüder von S. Giovanni in Decollato erhielt die Bruderschaft des Gonfalone im 16. Jahrhundert vom Papst die Erlaubnis, einmal im Jahr einen Gefangenen frei zu sprechen und sich daraufhin um seine Wiedereinführung in die Gesellschaft zu kümmern. Mit der Johannes dem Täufer gewidmeten Kirche und Oratorium in der Nähe des Forum Romanum hat das Oratorium des Gonfalone auch noch etwas gemeinsam: wie dort arbeiteten auch hier einige der Protagonisten der italienischen Manierismusmalerei zusammen. Zu den Künstlern, die hier auf großen Wandfeldern die Passionsgeschichte Christi darstellten, zählen unter anderem Jacopo Bertoja, Federico Zuccari, Marco Pino und Cesare Nebbia. Ein Besuch des Oratoriums, das seine Türen nur während seiner Konzertreihen öffnet, bedarf einer rechtzeitigen Reservierung.